Stottertherapie in der Kleingruppe

Die Gruppe als Herausforderung und Unterstützung für den Umgang mit dem eigenen, logopädischen Therapieprozess nutzen.

Für Stotternde aller Altersgruppen ist die Übertragbarkeit hilfreicher Kommunikationsstrategien in ihren individuellen Alltag ein bedeutender Faktor. Daher spielt die schrittweise Anwendung des Erlernten auch außerhalb des geschützten Therapieraums von Anfang an eine wesentliche Rolle. 

Da sich manche besonders herausfordernden Sprechsituationen, wie etwa Vorträge und Präsentationen oder auch Gruppengespräche und Diskussionen in der Einzeltherapie nicht immer in ausreichender Intensität simulieren lassen, versuche ich, stotternden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen immer wieder auch Gelegenheit zu geben, sich stundenweise gemeinsam zu erproben.

Je nach Bedarf, Sinnhaftigkeit und Möglichkeit werden hierfür gezielt Kleingruppen zusammengestellt und logopädisch begleitet. Diese Ergänzung zur Einzeltherapie folgt dem Non-avoidance-Ansatz nach Van Riper und dient als Form der In-vivo-Arbeit der Stabilisierung bereits erreichter Therapieerfolge in zunehmend herausfordernden Situationen.

Gleichzeitig bietet diese Form der Zusammenführung unterschiedlicher Persönlichkeiten die Chance zu gemeinsamer Reflexion und gegenseitiger Unterstützung jenseits der Therapie. Im besten Fall eröffnet die Gruppe Gelegenheit, Herausforderung und Unterstützung im Umgang mit dem eigenen Stottern zu erleben.